Kjaskar betrachtete ihren immernoch betäubten, schlafenden Körper mit exakt dem leichten Lächeln auf den Lippen, das ein frischgemachter Hundebesitzer dem kleinen niedlichen Welpen zuwirft, wenn er in versuchter ernsthaftigkeit Tollpatschig über den Teppich torkelt, nur um seine boshafte Berichtigung und das nachfolgende Trauma fürs Leben am glitschigen Fliesenboden zu finden.
Als ihr Körper dann die erste Regung fand, jedoch immernoch nicht in die volle Wachheit zurrückkehrte, war es irgendwie erleichternd zu wissen das sie ihre Hände nicht bewegen konnte, um zumindest ihre Blöße geringfügig mit ihren Handflächen zu bedecken.
Nachdem er ihren Körper betrachtet und examiert hatte, sich in seinem Gehirn eingebrannt hatte welche unendlich markanten Stellen am meisten zugesagt hatten, und mit welchem Instrument er was und wo tun würde, fesselte er ihre Hände mit einfachen, handelsüblichen Daumenschellen aneinander.
"Ein Hauch von Nichts" raunte er mit einem Schmunzeln.
Kjaskar liebte es, seine Untergebenen mit surrealen Umgebungen oder zumindest unnatürlicher Lichtgebung zu reizen, und nutzte es oft dazu, sie aufmerksamer, abgelenkter, oder auch sensibler zu machen. Alles, was sie Intensiver spüren, würde es umso intressanter für ihn machen.
Dunkelviolettes Licht durch eine Metallerne Kugel, deren Wände mit dünnen, dem anschein nach mit einer Kralle aufgerissenen, Schlitzen versäht wurden. Dazu eine markantere Beleuchtung aus gedimmtem Rotlicht.
Im Endresultat ergibt das rotbeleuchtete, dunkle Wände mit schwarzen Rissen, und einen überaus glücklichen Kjaskar, der in all dieser Dunklen Wonne gerne sein unwesen treibt.
Gerüche... Gerüche sind hierbei das Salz in der Suppe, entscheidend über das leise "mmmh..." beim Aufwachen, oder das röchelnde, erstickte Keuchen, wie man es bei einem aufwecken durch Mentholräucherung erzeugen würde.
Kjaskars Stirn legte sich in tiefste, nachdenkliche Furchen.
Was könnte nur in dieses düstere Ambiente passen. Rosenöl würde Kjaskar in eine wilde, berserkende Bestie verwandeln, und am Ende die Wände immernoch Rot, aber nicht vom Licht, hinterlassen. Der Rest des Hauses würde in Scherben liegen und ihr Körper höchstwarscheinlich ebenfalls.
"Nein. Lavendel. Nicht zu Sanft, ohne Hart zu sein... Beruhigend, und umso verwirrender"
Einige Tropfen davon in eine Schale, die von einer kleinen, breiten aber nicht hohen Kerze erhitzt wurden, mit Wasser aufgegossen.
Fünf verschiedenhohe, aber möglichst gleichbreite und Farblich in dunklen rot, grau oder schwarztönen gehaltene, Kerzen beleuchteten hinzu seinen Werkzeugtisch.
Kjaskar blickte sich um, die Augen zu Schlitzen gezogen. Penibel wurde alles vorbereitet, die Beleuchtung noch ein wenig nachjustiert, etwaige unpassende, und sowieso nicht gebrauchte, Dinge weggeräumt, die Zimmertemperatur gemessen und für bekleidete angenehm Kühl empfunden.... Es war in Ordnung. Nicht Perfekt, nicht das was er Zuhause machen würde und könnte, aber ausreichend für die ersten Augenblicke ohne eine Bedrohung auf gegenseitiger Basis dazwischen.
"Wo bin ich..."
"Was ist das für ein eigenartiger Geruch... Lavendel?... Lavendel...."
"Bin ich vielleicht im Badezimmer eingeschlafen?"
"Es ist kühl... Kleider spüre ich keine... Aber es ist auch nicht Nass. Vielleicht Ohnmächtig geworden, nachdem ich aus der Wanne stieg?"
"Aber... ich kann mich nicht erinnern, gebadet zu haben...."
Ein kurzer Zug an den Händen....
"Ich... bin... Gefesselt?"
Ihre Augen wanderten erst unter geschlossenen Lidern umher, dann kämpfte sie die Augen auf, blinzelte mehrmals in erwartung eines grellen Lichts, und ein weiteres mal als die Verwirrung über die unerklärliche Umgebung sie traf.
"Wo bin ich....?"
Ihr Atem beschleunigte sich, ihre Lippen fest aufeinander gepresst...
Eine dunkle, vibrierende Männerstimme Drang aus der gänzlich anderen Seite des Raumes an ihr Ohr. "Gut geschlafen, Sonnenschein?"
Dort saß ein Mann in komplett Schwarzer Kleidung, der Stuhl auf dem er Saß hatte breite, zu schweigenden Gesichtern auf geneigten Köpfen geformte, Handrasten. Die Lehnen die direkt dahinter anschloßen waren eingeschnitzte blanke Wirbelsäulen, die sich in die Rückenlehne einwanden. Dort hinauf wanden sich ineinander Hände, die wirkten als würden sie aus dem Holz herraus kommen und sich an dessen Oberfläche umschlingen, um nicht in einen Bodenlosen untergrund zu Stürzen. Er saß auf dunklen, Schwarzen Lederpolstern, einen Arm an der Lehne abgestützt, die Hand zur Faust geballt und den Kopf seitlich daran gelehnt. Er wirkte fasziniert, oder gelangweilt... Man konnte es von der Zelle aus nicht genau erkennen.
Die andere Hand rastete auf seinem Schoß, der Ellebogen an der Lehne, ein Bein ausgestreckt und in Metallbeschlagenen, schweren Lederstiefeln mündend, die den Boden nur mit der Ferse berührten und ihr die hartprofilierte Sohle entgegenbleckten, das andere Bein Angewinkelt und fest auf dem Boden.
Es war genau diese Art von Sitzen, die einem Still und ohne Worte einen Blowjob diktierten.
Sie bemerkte erst nachdem er es bereits wahrnahm, das sie ihn anstarrte, musterte.
"Was ist das hier? Wo bin ich? Wer bist du? Was hast du vor?"
Murmelte sie, gepeinigt von den vielen Eindrücken die sie umgaben. Eine Frage alleine würde nicht die Antworten bringen, nach denen sie in diesem Moment verlangt.
"Das? Das waren viele Fragen, Prinzessin. Du bist in einer Zelle. Ich bin derjenige, der dich dort hineingesteckt hat. Was Ich vorhabe wirst du schon bald herrausfinden."
Seine Antworten kamen erst Sekunden nach der Frage, klangen dabei ruhig, als wäre das Antworten auf ihre Frage nicht mehr und nicht weniger als das verscheuchen lästiger Fliegen vor seinem Gesicht.
"Du bist Zaruka, so heisst du doch, nichtwahr?"
Sie zögerte einige Momente lang. Sie wusste, er wusste bereits ob der Richtigkeit dieser Information bescheid, und würde wohlkaum glauben, wenn sie ihm nun eine Falsche Antwort geben würde, darauf plädierend, jemand ganz anderes zu sein. Darauf würde er nicht reinfallen, das hier sah alles sehr durchdacht und geplant aus.
Bevor sie zu einem Entschluss kam, schnippte ein einziges Wort sie aus ihren verworrenen Gedanken.
"Antworte."
Er war immernoch hier.
"Ja... Das ist mein Name."
Noch wärend sie den Satz zuendesprach glitten ihre Augen umher. Die flackernden Lichtspiele der Kerzen, die an den metallernen, verchromten, blankpolierten und sehr sauberen Gitterstäben ihrer Zelle reflektierten, und die Schatten selbiger an die Wand in ihrem Rücken zauberten, lenkten sie ab. Sie suchte nach irgendetwas, dass sie für sich benutzen könnte. Einem Ausweg, oder nur etwas, das ihr Verständnis erleuchten würde.
Nach und nach forschten ihre Blicke umher. Sie blendete seine Anwesenheit wieder aus, offenbar war er sich dessen bewusst und unternahm daher, vorerst, nichts dagegen.
"Gefällt dir dein Aufenthaltsort, Mädchen? Ich hoffe sehr, denn ich wäre äusserst enttäuscht, würdest du bereits Gedanken hegen uns wieder zu verlassen. Noch bevor du richtig an....gekommen bist." Sie sah nicht zu ihm, allerdings wurde ihr Blick nackenstarr wärend er sprach, man merkte ihm an das er Lächelte wärend die Worte über seine Lippen raspelten und etwas an seiner Stimme verleihte ihr den Eindruck, er sähe in dieser Dunkelheit jede noch so kleine Bewegung von ihr.
Wieder liess sie die Frage in seiner Aussage links liegen, ihr Blick driftete ab, streifte nun ihren eigenen Körper als sie das Bodennahe um sich herrum in Augenschein nahm. Der Boden war so sauber, das man davon essen hat können.
"Dein Schweigen ist Unhöflich. Ich werde dich kein weiteres mal darauf hinweisen. Wenn ich dir eine Frage stelle, Antwortest du darauf."
Seine Stimme hatte etwas hartes an sich, die Ruhe von vorhin, und der lächelnde Tonfall wichen jetzt dem allüberstehenden Herrischen, flossen direkt mit ein in die dunkle, tiefe Stimme die er in diesem Moment zu benutzen pflegte.
Wieder schnappte sie aus der Gewohnheit sich lieber umzusehen, statt in Panik zu verfallen und angstgeweitet dem Terror entgegenzustieren.
Offenbar brauchte es dazu mehr als Duftkerzen und selbstgebastelte Nachtlämpchen.
"Und wenn nicht?"
Er lächelte wieder auf, diesmal sah sie zu ihm, musterte den Gesichtszug der mit seinen unzähligen Narben um die Vorherrschaft seiner Mimik kämpfte.
"Dann, meine Liebe, zeige ich dir eine Welt in der dein Vergangenes Leben vergessen, nichtig, Klein, und völlig Fremd scheint. Eine Welt in der Schmerz bestimmt, wieviel Wert ein Menschenleben hat. Eine Welt in der du Unterworfen, Unterlegen, und völlig ausgeliefert bist."
Sein Haupt senkte sich, die Augen musterten die eigenen behandschuhten Finger, die er drehte, und wendete, als suche er nach etwas bestimmten daran wärend er auf eine Reaktion von ihr wartete. Völlig sicher, das eine Reaktion kommen würde. Egal wie sehr sie sich dagegen streubte, eine Antwort zu geben, nach einem frustrierten Keuchen spuckte sie zur Seite aus, und spieh
"Dir hat man wohl ins Gehirn geschissen! Ich schwöre dir, sobald ich hier rauskomme setze ich deinen Arsch in Flammen! Hast du gehört? Ich mach' Toast aus dir!"
Ein leises Seufzen erklang als Gegenantwort, Leder rieb aufeinander, knirschte, wo es sich strecken musste, als er sich von seinem Thron erhob.
"Mein Armer kleiner Schützling.... Ich entnehme aus deinen Worten, das du schonwieder gehen möchtest? Und das noch bevor du gesehen hast, was dich hier erwarten würde, wenn du bleibst. Still jetzt."
Seine Worte waren ein Mischwerk aus umschwenkender Tonlage und versetzen einmal einen Hieb aus Spott, um im nächsten Moment gefälschtes Bedauern auszudrücken, und als krönender Abschluss mit harschem Befehlston zu enden. Inzwischen war sie an die Wand gerückt, und blickte ihm mit Feuer und Flamme in den Augen entgegen. Warscheinlich würde sie ihre Hände ausstrecken um ihn auf Abstand zu halten, könnte sie.
Er trat an die Zellentür, klopfte mit spitzem Zeigefinger gegen einen der Gitterstäbe, und atmete Tief die Lavendelschwangere Luft ein.
"Stell dir einen Moment lang vor, all deine Probleme wären mit einem Schlag vernichtet, und alles was du dafür tun müsstest, wäre in dieser Zelle, diesen Geruch, dieses Licht, und Mich zu ertragen."
Wieder erklang es Sanft, ein Tonfall zum einlullen gedacht, wie ein Warmer Pelz im kalten Winternachtsschlaf.
"Was auch immer du von mir willst, du kriegst es nicht. Ich kenne euch perversen Penner doch. Ihr redet in einem Moment davon alle Welt zu verbessern, und dann steckt ihr eure Verseuchten Schwänze bei der besten Gelegenheit tief rein, direkt darauf anschliessend werft ihr euer Wichsfleisch wieder in 'ne Zelle zurück und wann immer es euch passt, holt ihr's wieder raus. Verpiss dich. Ich schwör's dir. Wenn du mich jetzt gehen lässt, verlier ich auch kein Wort darüber das ich hier war, und dich je gesehen habe."
Er lauschte ihren Worten wärend er mit spitzen Fingern am Verschluss der Tür fuhrwerkte. Es sah so aus als würde er feine Haare von der Bedienungsanlage picken, in Wahrheit jedoch tippte er einen Sechsstelligen Code ein.
Mit leisem Zischen öffnete sich die Zellentür, gerade weit genug, um ihm ein relativ problemloses Eintreten zu gewähren. Sie zuckte, bereit, aufzuspringen und durch eine Lücke hinauszuschlüpfen, aber ihr Körper versagte ihr das Recht auf ein rasches aufstehen in Kombination mit genügend Balance für einen laufstart in die Freiheit.
"Das sind viele Schmutzige Worte für ein so sauberes Mädchen wie dich. Wichsfleisch... Erklär mir, verdirbt es genausoschnell wie herkömmliches Fleisch? Wenn ja... Dann ist das nichts für dich. Du sollst lange Frisch bleiben, und das auch ohne dich einfrieren zu müssen."
Wieder sprach er seine Worte Sanft, als gäbe es keinen noch so winzigen Grund für Aufregung. Seine Augen funkelten über ihren Körper, der sich wehrte, Angst zu zeigen. Sie sammelte all ihre Kraft zusammen, konzentrierte sich darauf, möglichst wenig von ihr selbst Preiszugeben, und gerade weil sie das tat, war sie nichts anderes als ein offenes Buch für ihn. Die Tür schloss sich leise pfiffelnd wieder hinter ihm, noch wärend er Sprach. Er trat mit einem Lächeln an sie ran, blieb aber fürs erste ausserhalb ihrer Trittreichweite.
"Geh doch zum Teufel!"
Eine fliessende Bewegung brachte seine Hand an den eigenen Gürtel, zog hinter seinem Rücken ein Paar Fußschellen hervor. Zierlich, als wären sie tatsächlich nur zur Zierde da.
Sie begann weiter weg zu robben, dabei zu strampeln, bis sie mit dem Rücken in der Ecke ankam. Genau dort, wo er sie haben wollte. Nicht, das er vergessen hatte ihre Beine zu Fesseln - Er hatte schlicht darauf verzichtet, diese Möglichkeit in anspruch zu nehmen wärend sie Ohnmächtig war.
"Wenn du dich nun nicht wehrst, sehe ich für den restlichen Abend davon ab, auch nur einen Tropfen Blut aus dir zu ziehen." war sein Vorschlag, und er klang ausgesprochen Gütig, auch wenn man ihrem Kopfschütteln und dem hinterm Rücken hervorgedeuteten Stinkefinger durchaus glauben schenken durfte, dass sie tausendmal lieber Bluten würde, als so einfach aufzugeben. Im zuge danach begann sie zu Strampeln, und Kjaskar raunte mit einem nochimmer unerschütterlich Zufriedenen Lächeln
"So sei es dann."
Dienstag, 27. Oktober 2009
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