Dienstag, 22. September 2009

Kjaskar de Alar - Teile der Vergangenheit 1

Vergangenheit... Eine zeichnende Kreatur, die einem bis zum letzten Atemzug gesellschaft leistet.

Am Rande einer Kleinstadt mit nicht mehr als Zweitausend Einwohnern, deren Bevölkerung zu mehr als der Hälfte aus Frauen bestand, sah ich mich Zuhause.
Ungefähr vier Kilometer Nördlich der Stadt gab es ein halbmondförmiges Waldstück, in dessen Mitte ich mein Zuhause erbaute. Ringsum war die Vegetation dicht, es führte auch kein Weg zu meinem Anwesen, und durch das gezielte Platzieren einiger Fallen, wurde der Wald auch sehr bald von am Grund lebenden Tieren verschont. Dies war eigentlich nur ein kleiner Nebeneffekt des Hauptnutzens, denn mein wirkliches Ziel waren Menschen, nicht Tiere. Und ich wollte auch nicht verhindern, das etwas in diesem Wald lebt - Wichtig war mir nur, das sobald jemand erst diesen Wald betreten hat, niemand ihn auf der anderen Seite wieder verlässt.

Mein Garten begann nicht direkt angrenzend am Wald. Ich liess einen kleinen Platz frei, um dort eine Ruhestätte einzurichten. Irgendwo musste ich die Leichen hintun, die im Wald ihr Ende fanden, und für lange Zeit war dies der einzige Platz an dem Menschenleichen hinkamen, die zu lebzeiten mir gehörten. Ich platzierte den Friedhof in guter Sichtweite zu dem Gehege meiner Sklaven, sodass jedesmal wenn ein Sklave fortrannte, alsbald ein neues Grab zu finden war, und dies einen guten Grund liefern konnte, nicht davonzulaufen.

Das Gehege selbst, in dem ich die meisten Sklaven aufbewahrte, war ein Quadratförmiger, länger als Breiter Garten mit hoher Mauer auf deren Oberseite ein Eiserner, nach innen geharkter Zaun ein durchaus Gefängnisartiges Bild erzeugte.
Die Mauer war hoch genug, um nicht übersehbar oder besteigbar zu sein, und dick genug um ewige gezeiten zu überstehen. Diese Mauer sollte den Eindruck von undurchdringlichkeit und unendlichkeit erzeugen, und das tat sie zu meiner Freude sehr gut.
Zehn an Pfosten angebrachte, hängende Käfige standen wie Hundehütten in diesem Garten aufgereiht. Sie standen nicht parallel zueinander, sondern in einer gemischten Ordnung. Zwei Käfige beispielsweise, waren soweit aneinandergestellt, dass nur Zentimeter zwei Sklaven davon trennten, sich mit den Fingerspitzen zu berühren, allerdings wurde penibel darauf geachtet das sie es nicht könnten, egal, wie lange ihre Arme waren.
Ein Käfig Stand in der Mitte von Drei anderen, und hatte einen Boden aus Gitterstäben, anders als die anderen, deren Boden geschlossen war. Es war ein Denkbar unbeliebter Käfig, und dennoch erfreute er sich häufiger Benutzung.

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich 13 Sklaven, Drei davon nächtigten im Haus.
Da das Haus nicht nur der Ort war, an dem ich Lebte, sondern auch derjenige an dem ich Strafte, musste ich diesen drei Sklaven eine seperate Behandlung zukommen lassen, um das ein und ausgehen aus dem Haus, sowie den Aufenthalt im Haus als etwas darzustellen, was nicht unweigerlich mit Strafe zutun hatte.
Sklaven entwickeln oft eine Obsession mit Dingen, Gebäuden, Räumen, Worten, Bewegungen. Es ist die Angst die ihnen sagt "Er geht auf dieses Gebäude zu. Dieses Gebäude bedeutet ich habe etwas Falsch gemacht und erhalte Strafe". Es ist normal, aber wenn man davon absieht, ist der körperliche Widerstand eine sehr lästige Angewohnheit, die das unvermeidliche hinauszögert.
In Ketten ist diese Angst zwar immernoch existent, der Körperliche Widerstand prallt jedoch, bevor er zu mir kann, auf unnachgibiges Material, und das resultat darin sind windende Körperbewegungen, und Ich, der sie mit einem lächeln beobachtet.
Der Sklave verliert die Macht etwas hinauszuzögern, und mit dieser Machtlosigkeit konfrontiert, ist sein Gedankengang nichtmehr "Ichmussweg" sondern "Ohgotthilfe".
Wenn ein Sklave also bereits zu beten anfängt, das es schnell vorbeigeht, oder gar nie anfängt, dann ist das eine Basis auf der man aufbauen kann.

Die Drei Sklaven die ich in meinem Haus hielt waren allesamt Weiblich, von einem zarten Körperbau, und nicht das was man für Wehrfähig hält. Sachte Ansätze von Muskeln die man nicht sieht, aber spürt, sowie gepflegtes Haar. Alle Drei mussten ihre Haare nach meinen Wünschen tragen, und trugen die Kleidung, die ich ihnen anzog. Ihre Dienste lagen über alle Räume des Hauses verstreut, und sie waren das, was ich als Spielzeug in jeder Hinsicht betrachtete. Wenn mir Langeweile aufkroch, waren sie die Gesellschaft die ich wählte, weil ich sie zu dieser erzog und Zeitvertreib nicht immer gleich Arbeit sein konnte. Sie kamen aus zwei verschiedenen Ländereien. Die eine war Nordländerin, kam aus kühleren Gefilden, und war die Tochter eines Fischers. Reizvoll an ihr war ihre devotion darin, dem alten Herren das Leben nicht zur Last zu machen, und daher liess sie ihn vor sich selbst gehen. Natürlich war sie sehr an ihn gebunden, und benutzte oft die Worte "Aber ich kann meinen Vater nicht...." und "Mein Vater".
Die anderen Beiden waren Schwestern, aus Alestrano, Südliche Mittellande. Sie waren zwar keine Reinblütigen Alestranerinnen, aber erzogene. Und das Alestranische Gesetz wurde durch Inquisition verstärkt, weshalb es eine besonders aufregende Jagd war, sie zu mir zu bringen. Zwei Schwestern zu trennen würde eine sehr schwierige Angelegenheit werden, das wurde mir bei meinem Ursprungsplan klar. Ich könnte sie zwar so trennen, wie ich die andere Sklavin von ihrem Vater getrennt habe, aber ich suchte nach Drei Sklaven von vorneherrein, und hatte eine Richtlinie, kein exaktes Schema bei meiner Auswahl gelegt. Sie sollten Sklaven sein die mir gefallen, von aussen, wie von ihren Persönlichkeitszügen, und in diesem Glücksfall war es bei beiden Schwestern gegeben.

Bald war es nur eine Frage der Zeit, das sie mir folgten....

Ich musste es vermeiden, aus dem Ort kommende Sklaven zu halten, da ich mich ungerne vor der Stadt verantworten wollte. Die Sklavenhaltung war zwar nicht Verboten, der Handel auf ihrem Grund allerdings schon. Aber das hiess überhaupt nicht, das es gewünscht gewesen wäre. Menschen die Familie hatten, vorallem solche, die eine große Summe auf dem Markt brachten, wären ausser sich gewesen, hätte es Entführungsfälle gegeben die nur ansatzweise in meine Richtung hätten deuten können, und bevor Zivilisten einen Mob auf mich hetzten, würde die Stadt so sicher das ein oder andere tun, um mir auf die Nerven zu gehen, und mir das Handwerk zu legen.





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