Dienstag, 22. September 2009
Kjaskar de Alar - Teile der Vergangenheit 1
Am Rande einer Kleinstadt mit nicht mehr als Zweitausend Einwohnern, deren Bevölkerung zu mehr als der Hälfte aus Frauen bestand, sah ich mich Zuhause.
Ungefähr vier Kilometer Nördlich der Stadt gab es ein halbmondförmiges Waldstück, in dessen Mitte ich mein Zuhause erbaute. Ringsum war die Vegetation dicht, es führte auch kein Weg zu meinem Anwesen, und durch das gezielte Platzieren einiger Fallen, wurde der Wald auch sehr bald von am Grund lebenden Tieren verschont. Dies war eigentlich nur ein kleiner Nebeneffekt des Hauptnutzens, denn mein wirkliches Ziel waren Menschen, nicht Tiere. Und ich wollte auch nicht verhindern, das etwas in diesem Wald lebt - Wichtig war mir nur, das sobald jemand erst diesen Wald betreten hat, niemand ihn auf der anderen Seite wieder verlässt.
Mein Garten begann nicht direkt angrenzend am Wald. Ich liess einen kleinen Platz frei, um dort eine Ruhestätte einzurichten. Irgendwo musste ich die Leichen hintun, die im Wald ihr Ende fanden, und für lange Zeit war dies der einzige Platz an dem Menschenleichen hinkamen, die zu lebzeiten mir gehörten. Ich platzierte den Friedhof in guter Sichtweite zu dem Gehege meiner Sklaven, sodass jedesmal wenn ein Sklave fortrannte, alsbald ein neues Grab zu finden war, und dies einen guten Grund liefern konnte, nicht davonzulaufen.
Das Gehege selbst, in dem ich die meisten Sklaven aufbewahrte, war ein Quadratförmiger, länger als Breiter Garten mit hoher Mauer auf deren Oberseite ein Eiserner, nach innen geharkter Zaun ein durchaus Gefängnisartiges Bild erzeugte.
Die Mauer war hoch genug, um nicht übersehbar oder besteigbar zu sein, und dick genug um ewige gezeiten zu überstehen. Diese Mauer sollte den Eindruck von undurchdringlichkeit und unendlichkeit erzeugen, und das tat sie zu meiner Freude sehr gut.
Zehn an Pfosten angebrachte, hängende Käfige standen wie Hundehütten in diesem Garten aufgereiht. Sie standen nicht parallel zueinander, sondern in einer gemischten Ordnung. Zwei Käfige beispielsweise, waren soweit aneinandergestellt, dass nur Zentimeter zwei Sklaven davon trennten, sich mit den Fingerspitzen zu berühren, allerdings wurde penibel darauf geachtet das sie es nicht könnten, egal, wie lange ihre Arme waren.
Ein Käfig Stand in der Mitte von Drei anderen, und hatte einen Boden aus Gitterstäben, anders als die anderen, deren Boden geschlossen war. Es war ein Denkbar unbeliebter Käfig, und dennoch erfreute er sich häufiger Benutzung.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich 13 Sklaven, Drei davon nächtigten im Haus.
Da das Haus nicht nur der Ort war, an dem ich Lebte, sondern auch derjenige an dem ich Strafte, musste ich diesen drei Sklaven eine seperate Behandlung zukommen lassen, um das ein und ausgehen aus dem Haus, sowie den Aufenthalt im Haus als etwas darzustellen, was nicht unweigerlich mit Strafe zutun hatte.
Sklaven entwickeln oft eine Obsession mit Dingen, Gebäuden, Räumen, Worten, Bewegungen. Es ist die Angst die ihnen sagt "Er geht auf dieses Gebäude zu. Dieses Gebäude bedeutet ich habe etwas Falsch gemacht und erhalte Strafe". Es ist normal, aber wenn man davon absieht, ist der körperliche Widerstand eine sehr lästige Angewohnheit, die das unvermeidliche hinauszögert.
In Ketten ist diese Angst zwar immernoch existent, der Körperliche Widerstand prallt jedoch, bevor er zu mir kann, auf unnachgibiges Material, und das resultat darin sind windende Körperbewegungen, und Ich, der sie mit einem lächeln beobachtet.
Der Sklave verliert die Macht etwas hinauszuzögern, und mit dieser Machtlosigkeit konfrontiert, ist sein Gedankengang nichtmehr "Ichmussweg" sondern "Ohgotthilfe".
Wenn ein Sklave also bereits zu beten anfängt, das es schnell vorbeigeht, oder gar nie anfängt, dann ist das eine Basis auf der man aufbauen kann.
Die Drei Sklaven die ich in meinem Haus hielt waren allesamt Weiblich, von einem zarten Körperbau, und nicht das was man für Wehrfähig hält. Sachte Ansätze von Muskeln die man nicht sieht, aber spürt, sowie gepflegtes Haar. Alle Drei mussten ihre Haare nach meinen Wünschen tragen, und trugen die Kleidung, die ich ihnen anzog. Ihre Dienste lagen über alle Räume des Hauses verstreut, und sie waren das, was ich als Spielzeug in jeder Hinsicht betrachtete. Wenn mir Langeweile aufkroch, waren sie die Gesellschaft die ich wählte, weil ich sie zu dieser erzog und Zeitvertreib nicht immer gleich Arbeit sein konnte. Sie kamen aus zwei verschiedenen Ländereien. Die eine war Nordländerin, kam aus kühleren Gefilden, und war die Tochter eines Fischers. Reizvoll an ihr war ihre devotion darin, dem alten Herren das Leben nicht zur Last zu machen, und daher liess sie ihn vor sich selbst gehen. Natürlich war sie sehr an ihn gebunden, und benutzte oft die Worte "Aber ich kann meinen Vater nicht...." und "Mein Vater".
Die anderen Beiden waren Schwestern, aus Alestrano, Südliche Mittellande. Sie waren zwar keine Reinblütigen Alestranerinnen, aber erzogene. Und das Alestranische Gesetz wurde durch Inquisition verstärkt, weshalb es eine besonders aufregende Jagd war, sie zu mir zu bringen. Zwei Schwestern zu trennen würde eine sehr schwierige Angelegenheit werden, das wurde mir bei meinem Ursprungsplan klar. Ich könnte sie zwar so trennen, wie ich die andere Sklavin von ihrem Vater getrennt habe, aber ich suchte nach Drei Sklaven von vorneherrein, und hatte eine Richtlinie, kein exaktes Schema bei meiner Auswahl gelegt. Sie sollten Sklaven sein die mir gefallen, von aussen, wie von ihren Persönlichkeitszügen, und in diesem Glücksfall war es bei beiden Schwestern gegeben.
Bald war es nur eine Frage der Zeit, das sie mir folgten....
Ich musste es vermeiden, aus dem Ort kommende Sklaven zu halten, da ich mich ungerne vor der Stadt verantworten wollte. Die Sklavenhaltung war zwar nicht Verboten, der Handel auf ihrem Grund allerdings schon. Aber das hiess überhaupt nicht, das es gewünscht gewesen wäre. Menschen die Familie hatten, vorallem solche, die eine große Summe auf dem Markt brachten, wären ausser sich gewesen, hätte es Entführungsfälle gegeben die nur ansatzweise in meine Richtung hätten deuten können, und bevor Zivilisten einen Mob auf mich hetzten, würde die Stadt so sicher das ein oder andere tun, um mir auf die Nerven zu gehen, und mir das Handwerk zu legen.
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Montag, 21. September 2009
Blayne: Prolog - Wie alles begann
Meine Geschichte beginnt demnach in diesem Käferverseuchten, unterirdischen und finsteren Teil der Stadt, unten in den baufälligen alten Gassen der ehemaligen Kanalisation, wo mehr Räuber und Diebe leben als in den Kerkern der größten Stadt:
Ich hatte mich bereits sechs Tage in den Gängen Immernachts aufgehalten, als mein knurrender Magen sich endgültig dazu entschloss, mich und meine Hartnäckigkeit im Stich zu lassen. Im Abstand von fünf Stunden hatte ich mich bereits dreimal übergeben, beim ersten Mal mit Bedauern den etwas schimmeligen Resten einer Brotkruste nachtrauernd die ich zuvor einem Gossenkind gestohlen hatte, beim zweiten Mal war es das letzte Schlücklein sauberes Wasser gewesen das ich noch gefunden hatte, und beim dritten Mal war nur noch bittere, gelbe Galle aus meinem Magen gesprungen, während ich mich durchaus erbärmlich auf dem Boden wand. Keuchend versuchte ich mich daran zu erinnern, wann ich das letzte Mal vernünftig gegessen hatte, und stellte mit Erschrecken fest, dass es wohl inzwischen schon mehr als 10 Tage her sein musste, dass meine Nahrung warm und nicht verfault oder verdorben gewesen war. Ein neuer Rekord, den ich zu meiner eher traurigen Bilanz nur deshalb dazurechnen konnte, weil die besagte warme Mahlzeit aus der Armenküche gestohlen, und ich damit dort gebannt war.
Seufzend rappelte ich mich von meinem letzten Magenkrampf gebeutelt hoch, und blickte mich abwägend um. Es wurde eindeutig wieder Zeit, jemanden auszurauben der mich eine Zeit lang versorgen würde, ohne sich zu beschweren. Und da ich nie ein guter Taschendieb gewesen war, und meine Hände mir lieb waren, würde ich wohl die letzte Phiole Gift verbrauchen müssen.
Der richtige Ort für Mordanschläge in Immernacht war nach wie vor der "saufende Balron", eine große, neutrale Taverne im Herzen der Unterstadt. Neutral jedoch schien in diesen Tiefen Auslegungssache, und bedeutete grundsätzlich nur dass man jemanden umbringen konnte ohne dass die Wachen kamen, oder irgendjemand Alarm schlug - die meisten Besucher wären sowieso zu betrunken gewesen, und die wenigen die es nicht waren, versuchten meist selbst ihr Glück mit Beutelschneiden oder Mordanschlägen, um die eigene Tasche zu bereichern.
Ich ließ mich von der rauchigen, schweissgetränkten Tavernenluft einhüllen, und nutzte die ersten Momente dafür, die Menge zu sondieren. Die üblichen Säufer, darunter ein paar Trickbetrüger die man schon auf die Ferne an ihrem gefälschten Goldschmuck erkannte, einige Huren die ihr Glück bei den wenigen besser gekleideten Gästen versuchten, und die eine oder andere Trunkleiche, von denen wohl die Hälfte wirklich tot war, und die andere Hälfte am nächsten Tag mindestens ohne Gold, vielleicht aber auch ohne Stiefel aufwachen würde.
Ich hatte mein Opfer bereits im Kopf: Reich, eventuell alleine sitzend, am besten ein Erstling in den Reihen der Balronbesucher - nun galt es nur noch, ihn zu finden.
(wird Fortgesetzt)
Freitag, 18. September 2009
Kjaskar de Alar - Der Vorhang fällt, es geht los.
Wieder pocht es an der Tür. Ich donnere meine Faust gegen die Tischplatte, und verkünde laut und deutlich "Es klopft! Mach die verdammte Tür auf!".
Endlich höre ich das ersehnte raspeln der Türmechanik, und lausche beiläufig den Stimmen.
"Komra, ist der Tenebrat hier? Ich muss ihn sprechen, es ist dringend" dringt eine Weibliche Stimme an mein Ohr. Bekannt, aber sie lässt mein Herz nicht höher schlagen. "Der Tenebrat wünscht seinen Frieden. Stör ihn nicht." wird von Blayne erwiedert.
Knirschend blättere ich ein weiteres mal im Buch um, dann lege ich die ansammlung beschrifteter Blätter auf die Bettmatratze, und erhebe mich.
Normalerweise betrachten mich die Menschen als einen grobgehauenen Kerl, schrecken zurück vor den unzähligen Narben die in tausendfacher Ausführung meinen Gesamten Leib zieren, oder betrachten mit faszination wie sich unter dem dichten Narbengewebe ein feines Schmunzeln bilden kann.
Im gegensatz zu Blayne falle ich auf, und ziehe die gesamte Aufmerksamkeit auf mich, wenn ich es wünsche. Ich bin kein Mensch der sich versteckt, noch verstecken will, und im gegensatz zum gewöhnlichen Mann, der gewöhnlichen Frau, stehe ich den Druck der ewigwärend auf mir liegenden Augenpaare durch. Wenn ich mein Wort erhebe, folgen Prophezeihungen, keine Drohungen. Ich habe Drohungen nicht nötig, und wenn ich jemanden einschüchtern möchte, habe ich Lebende Beweise zumeist um mich rum, deren Narben und Zierwerk Geschichten meiner Grausamkeit erzählen können.
Mein Alter ist schwer einzuschätzen, je nach Lichteinfall und Örtlichkeit, Wachheitsgrad oder Stimmung, würde man mich irgendwo zwischen Achtundzwanzig und Dreiunddreissig einschätzen, aber ich habe nie den Drang gehabt, je eine direktere Antwort als ein Schulterzucken dazu zu geben. Wenn Menschen mich treffen, haben sie meistens anderes im Kopf als mich um mein Alter zu fragen.
Selten trifft man mich unvorbereitet oder ungerüstet. In meinem Dienst zu Astaroth, dem Blutsaufenden Berserker, General über den Blutroten Höllenbanner, ist es meine Pflicht mich nicht unüberlegt in potentielle Kämpfe zu stürzen, und das bedeutet auch dass man mich niemals ungerüstet in der Stadt sehen wird - Es sei denn, ich verfolge einen Plan der dies erfordert.
Mein Körper ist wie ein gutes Buch nichts, was ich Links liegen lasse. Regelmäßiges nachstählern, regelmäßige abhärtung. Selbst wenn ich es nicht nötig habe, erhalte ich meinen Körper in bestem Zustand. Auch wenn ich nicht auf Alkohol verzichte, und mich am liebsten von Dingen ernähre, die gerade noch auf ihren Beinen standen, habe ich nicht vor mich durch Menschliche Alltagszwänge umbringen zu lassen.
Ich halte nicht viel auf die Dinge die Menschen über mich denken. Es gibt einige wenige Personen denen ich Gehör schenke, und nichtmal diese könnten behaupten ich würde ihren Worten viel mehr beimessen als sie gehört zu haben. Niemand kann wissen, ob die Ratschläge verfolgt werden, die sie mir geben. Ich lasse mich nicht gerne verbessern, und ungern lasse ich es zu, das Menschen mich zu weit ausforschen. Wenn überhaupt, gibt es nur eine Person der ich Zutraue mich gut zu kennen, und vorhersehen zu können. Über diesen Punkt werde ich allerdings nocheinmal Arbeiten, denn vorhersehbarkeit ist ein wahrer Angsttöter, und diese Macht sollte lediglich in meinen Händen liegen, nicht in der Macht eines... Sklaven.
Über mein Leben werdet ihr noch genug herrausfinden. Fahrt euch nicht zu fest auf den Eindruck den ihr von mir erhalten habt ein, er wird sich höchstwarscheinlich noch öfters ändern, als ihr denkt.
Blayne: Eine Introduktion
Es ist mein Jubiläum. Ein Jahr lang schon bin ich nicht mehr ich, sondern jemand anders. Woher ich das wissen will? Weil es mir gesagt wurde. Blayne ist nicht mehr da, Blayne ist gegangen, Blayne ist tot. Wer dann dort in der Ecke kauere, wird mein Herr gefragt, und er antwortet: "Mein Blayne."
Es muss keinen Sinn ergeben, weder für Aussenstehende noch für mich. Eher noch muss es für Fremde keinen Sinn machen, denn was mit mir geschieht geht sie nichts an.
Ich bin Blayne's innerer Schrei. Seine Kopfstimme, wie mein Herr meine Gedanken gerne nennt. Ich bin der Teil Blayne's, der noch fähig ist, Vorgänge mitzuverfolgen, zu verstehen und mit Worten zu versehen, ein kleiner, schrumpfender, langsam verlorengehender Teil eines Mannes, der sein Leben verloren hat, denn mit einer Sache hat mein Herr sehr wohl recht: Der Mann, der ich vor mehr als einem Jahr war, bin ich nicht mehr. Er ist tot, gestorben unter dem zermalmenden Druck des Willens von Kjaskar de Alar, meinem Herren. Ich bin der letzte Rest von aussterbendem Widerwillen, Aufstand und Meinung, den mein Herr so gerne wie eine Fliege zerquetschen würde, aber es nicht wagt. Wer würde den Körper Blayne's am Leben halten, wenn er diesen letzten Rest Ich zerstört? Diese Frage stellt er sich ab und an, wenn er dem Wein zugesprochen hat, und über das Schicksal unserer beider Existenzen nachdenkt, und ich hüte mich zu antworten "Dein Wille". Er würde es vielleicht beim Wort nehmen.
Aber wer bin "ich", Blayne? Ich bin keine zweiundzwanzig Jahre alt, und ich bin mittelmässig in den meisten Dingen. Mittelgroß, mittelschwer, mittelbraunes Auge (denn ich habe nur noch eines, das auch eine Farbe haben kann, das andere ist blind und weiß seit einer langen Zeit), mittelschmales Gesicht mit eher glatten, kantenlosen Zügen. In einer Masse von drei Menschen schaffe ich es bereits, unsichtbar zu werden, sodass niemand mehr auf mich achtet oder mich auch nur wahrnimmt, und darüber bin ich sehr glücklich. Früher hat es mich zornig und aufgebracht gemacht, aber früher wusste ich auch nicht, was AUFMERKSAMKEIT bedeutet. Dieses Wort ist sogar in meinem Kopf mit Blockbuchstaben versehen, denn ich habe es zu fürchten gelernt, und zu lieben. Mein Beruf? Kleriker. Ja, richtig gehört, ich diene einem Gott, und auch wenn ich einige Zeit über die Rangfolge verwirrt war, so weiß ich inzwischen doch mit beissender Sicherheit, dass mein Gott über meinem Herren zu stehen hat. Warum? Weil mein Herr es so will, und jeder andere Gedanke zu Pein unvorstellbaren Ausmaßes führen würde.
Ich bin Blayne's fauchender Spott.
Ich bin ein Sklave, ein Berater, und ein Geliebter, und alleine diese drei Aufgaben zu vereinen ist bereits fast mehr als ich bewältigen kann. Die Welt in der ich lebe ist eine Welt der Gegensätze. Breitenstein ist eine blühende mittelalterliche Stadt, hell, sauber, gefüllt mit anständigen Menschen, die ehrenwerten Tätigkeiten nachgehen und ihr Glück im Licht der Oberwelt suchen. Ich war einst einer von Ihnen, lange bevor ich Kleriker wurde. Einer von Jenen, die dem Licht dienen, einer von Jenen die der Finsternis mit hartem Mut in der Brust entgegentreten, aber das ist oh, so lange her, und soviel ist passiert seitdem...
Ich bin ein Krüppel, der Glück hatte. Durch mein Gesicht zieht sich eine Narbe, die von meiner Vergangenheit spricht, und Geschichten erzählt die ich lieber für mich behalten hätte. Eine fast daumenbreite Narbe, die sich über mein rechtes Auge zieht - das Auge das blind ist - sich zackig an meinem Wangenbein hinab zu meinem rechten Mundwinkel zieht, und von dort über den Unterkiefer nahe der Halsschlagader hinunter bis zu meinem Schlüsselbein geht. Sie stammt von einem Axthieb, der mit den Kopf spalten hätte sollen, und alleine dass ich diese Wunde überlebte, ist ein großes, unglaublich großes Wunder.
Mein gesamter Leib ist mit Schnittnarben, Peitschennarben, Gertennarben und anderen Geschichtenträgern übersäht, aber nichts ist so auffällig wie die Tätowierung eines Chaossterns an meiner rechten Kopfhälfte. Sie wurde geschnitten, und die Schnitte wurden mit Säure und roter Henna behandelt. Keine Strafe, oh nein! Dies ist die einzige Körperverzierung, die ich selbst wünschte und festlegte wie sie stattfinden soll, wie sie aussehen soll... Die Linien des Chaossternes bestehen aus winzigklein geschriebenen Worten. Ein Glaubensbekenntnis, das mich für ewig an Neq'roth, den Mordbrenner, den Vernichter, den Hasser, den Gott von Untod, Verderben und Verdammnis kettet - und an meinen Herren, denn er soll mein Richter sein, so ich diesen Schwur eines Tages breche.
Von vorne sehe ich aus, als hätte meine rechte Körperhälfte an einem Krieg teilgenommen, den die linke Seite verschlafen hat - eine meiner Eigenschaften, die meinen Herren frohlocken lässt. Gut und Böse. Schön und Hässlich. Lieb und Gemein, und alles was es dazu benötigt ist eine kleine Drehung des Leibes. Das bin ich, wandelbar wie ein Wechselbalg - und ebenso formbar.
Ich bin Blayne's grinsendes Publikum. Und ich werde erzählen. Von Blayne, und von seinem Glück im Unglück. Bald.
Und wer bin ich?
Nachdem Metajinx sich nun ausführlich vorgestellt hat, werde ich das selbige tun und mein Eintreten in die "perversere"-Rollenspielgeschichte sowie ein kleinwenig davon was ich schreiben werde erklären.
Angefangen hat es auf einem kleinen feinen Rollenspiel-Server für Ultima Online.
Es entstand aus spontanität und reiner neugierde, dass ich dort ein wenig auf die nicht Jugendfreieren Dinge einspielte, und stieß dabei nicht nur auf negatives Echo.
Kurzum habe ich mich dazu entschlossen, der Sache weiter auf den Grund zu gehen. Nachdem ich nicht nur auf "Neugierige", sondern auch eingefleischte S&M'ler stieß, die mir in vielen Stunden rollenspiel die Sache sehr schmackhaft machen konnten (und ich verdammt oft am empfangenden Ende der Peitsche war ;)) wechselte ich auf andere Medien über.
Was als vollkommen nichtsahnend geplantes, hübsches MMORPG (Massive Multiplayer Online Role Playing Game) anfing, wurde zu einer sehr intensiven Rollenspielerfahrung - Und entstand, quasi, aus dem Nichts.
Nun werden mich vielleicht einige Leute für Bescheuert erklären, denn bei diesem MMORPG handelte es sich um Starwars Galaxies, und Starwars als vorlage für S&M-Rollenspiel zu benutzen, klingt irgendwie Abwegig.
Ich werde einige Geschichten dazu schreiben, die aufzeigen sollen das es genau das nicht ist. Man kann jede Plattform dazu verwenden, etwas Perverses draus zu machen. Je mehr grafische vorlage man hat, und je mehr möglichkeiten einem offenstehen, desto glaubwürdiger kommt es am Ende raus. Aber ich bin mir sicher, man könnte sogar mit Strichmännchen S&M-Rollenspiel machen. :)
Im moment spiele ich zusammen mit Metajinx, ihr Charakter "Blayne" steht dabei im zusammenhang mit dem meinen, "Kjaskar".
Als Plattform dafür verwenden wir Ultima Online auf dem Rollenspielserver "Oldworld" (http://oldworld.de)
Ich werde nicht viel im vorhinein verplappern, immerhin sollt ihr das meiste aus den Geschichten erfahren, aber Kjaskar ist mein Dominanter, Sadistisch-Masochistischer, herrischer Ex-Sklavenhändler, dem ich immerzu gerne mental auf die Glatze tätschle, wenn er mir in ewigen Stunden des RP's die möglichkeit gibt ein paar Gemeinheiten zu verteilen.
Kjaskar ist auch der Charakter, dem ich am meisten Aufmerksamkeit zukommen lasse, daher werden diese Geschichten auch im vordergrund stehen.
Ich bin allerdings schwer Satt zu kriegen, was das niederschreiben meiner Phantasien angeht, daher warne ich euch vor - Es kann dazu kommen, das ich irgendwann in einer Stunde der Geistigen Umnachtung eine Reihe von Geschichten beginne, die nicht auf ausgespieltem Rollenspiel basieren.
Und nun wünsche ich euch viel Spaß bei den kommenden Geschichten.
Mfg.
Noize
Violation Blog
Und warum ich hier bin?
Grund Nummer 1 und wohl der Wichtigste ist eine Erinnerung an ein 3 Jahre andauerndes Rollenspiel mit einem inzwischen "pensionierten" Rollenspielerkollegen, der mir die Welt des SM-Rollenspiels über Fantasy-Kanäle nicht nur gezeigt, sondern auch schmackhaft gemacht hat. Das Wort "Jinx" wurde dort nicht nur auf seinen Charakter angewandt, sondern auch auf ewig in meinen Kopf gebrannt... Es ist einfach ein schönes Wort!
Grund Nummer 2 (der Grund für das meta-) ist wohl, dass ich im Laufe der letzten Monate viele Rollenspielerkanäle abgebrochen oder beendet habe, was nicht nur meine Auswahl an Tipp- und Spielmöglichkeiten sehr beschränkt hat, sondern auch den "Jinx meines Lebens" auf ein erträgliches Minimum heruntergeschraubt hat. "Nach dem Fluch" oder "Hinter dem Unglück" wäre hier wohl die passendste Übersetzung und Bedeutung.
Warum bin ich hier und was werde ich im "Violation Blog" beitragen?
Das letzte mir verbliebene Rollenspiel ist Ultima Online (kurz: UO), und der Server auf dem ich dieses Medium nutze hat leider eine "Ab 12"-Klausel für veröffentlichte Texte. Ich bin allerdings passionierter "was passiert ist"-Schreiber, und habe daher beschlossen, meine sonst absolut nicht jugendfreien Rollenspielerlebnisse hier in möglichst verständlicher Form beizutragen.
Voraussichtlich werde ich mich erst einmal auf Erzählungen über einen Rollenspielcharakter namens "Blayne" beschränken, der aktuell meine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt - und dessen Erlebnisse hoffentlich auch anderen Lesern zusagen werden!
Sollte sich meine Rollenspielerische Tätigkeit jemals wieder auf mehr als einen verkommenen, versauten und nicht jugendfreien Charakter erstrecken, wird auch dieser seine Wanderungen in diese Hallen tätigen.
Bis dahin wünsche ich den Lesern im Vorhinein viel Spass.
MetaJinx
Donnerstag, 17. September 2009
Eröffnungseintrag...
Ich werde nun eine kleine Vorstellung anbringen, die den Blog und das was in Zukunft hier stehen soll treffend beschreiben soll.
Bei diesem Blog handelt es sich um eine ansammlung an Geschichten, die in verschiedenen Fantasywelten spielen. Im Vordergrund steht dabei Erotik, und nicht nur solche die der Durchschnittsbürger in seinem Bett mit seiner Frau erfährt, sondern vorallendingen solche die man zumeist nur im Kopf erlebt.
Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass es in den Phantasien mancher Leute absolut keine Grenzen zu finden gibt, und genau deswegen werde ich folgendes Erwähnen:
Die folgenden Geschichten entspringen reiner Fiktion. Personen, die leicht schockierbar sind, oder unter 18 Jahren Alt sind, sollten jetzt das kleine X am oberen rechten Bildschirmrand drücken, und diesen Blog verlassen.
Leute, die allerdings grafisch geschriebene Erotik, Sadomaso, Beziehungen zwischen Sklave & Meister, ausgeschriebene Vergewaltigungsszenen, oder Gewalt zur Luststeigerung ansprechend finden, die werden sich hier wohl fühlen - Und erfahren, das man ausser dem oben beschrieben noch vielmehr entdecken wird. Vielleicht sogar die ein oder andere Neigung, über die man von sich selbst noch nicht wusste.
Ich wünsche euch jetzt viel Spaß beim lesen.
Mfg. Noize
Violation Blog